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Landärzteprogramm der Landesregierung und Vertragsangebote für Patienten: Hausärzte fordern Politik zu mehr Unterstützung auf

Als wichtiges Signal für die zukünftige medizinische Versorgung bezeichnet der Hausärzteverband Brandenburg das jüngst beschlossene Stipendienprogramm der Landesregierung. Es sei allerdings wichtig, das Augenmerk noch stärker auf die Förderung der Allgemeinmedizin zu richten, sagt Dr. Karin Harre, Vorsitzende des Verbandes. Schließlich hingen viele Probleme des Gesundheitssystems mit einer fehlenden Koordinierung der Patienten zusammen. Diese Koordinierung könne am effizientesten der Hausarzt übernehmen.

Neben den langfristigen Anstrengungen für die quantitative Förderung des ärztlichen Nachwuchses fordert Harre die Landesregierung deshalb auch zu sofort wirksamen qualitativen Maßnahmen auf. So müsse der politische Druck auf die Krankenkassen erhöht werden, damit diese ihren gesetzlichen Verpflichtungen zum Angebot hausarztzentrierter Versorgung in Brandenburg endlich nachkämen.

In der Hausarztzentrierten Versorgung ist der Hausarzt der erste und lenkende Ansprechpartner für den Patienten. Die freie Arztwahl wird durch ein solches Modell nicht eingeschränkt. Der Patient kann nach wie vor in der benötigten Behandlungsebene seinen Arzt selbst wählen. Eine Hausarztzentrierte Versorgung kann Probleme wie überfüllte Praxen der Spezialisten, stark frequentierte Rettungsstellen und sogar Versorgungsengpässe wirksam lösen. Auch steigere die anspruchsvollere Rolle der Hausärzte die Attraktivität des Berufes für die jüngere Generation, so Harre.

Die Hausarztzentrierte Versorgung müsse über einen günstigen Wahltarif für die Patienten attraktiv gemacht werden. Ein entsprechendes gesetzliches Signal habe die Bundesregierung bereits mit dem Terminservice- und Versorgungsgesetz gegeben und müsse nun im Land Brandenburg zur Anwendung kommen.

Dr. Karin Harre, Vorsitzende des Hausärzteverbandes Brandenburg e.V.

Dipl.-Med. Astrid Tributh, stellv. Vorsitzende des Hausärzteverbandes Brandenburg e.V.