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Aufruf an alle ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte: Corona-Testangebot gemeinsam weiter ausbauen

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt auch in Brandenburg wieder an. Vor diesem Hintergrund rufen das Gesundheitsministerium und die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) gemeinsam alle ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte im Land Brandenburg auf, in ihren Praxen vermehrt Corona-Tests an-zubieten. Das Gesundheitsministerium und die KVBB werden einen weiteren Rahmenvertrag unterzeichnen, mit dem das Land die vom Bund vorgesehene Vergütung von pauschal 15 Euro pro Test von asymptomatischen Personen, die aus dem Ausland einreisen, um 10 Euro aus Landesmitteln erhöht. Und niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sollen die kommunalen Gesundheitsämter bei größeren Ausbruchsgeschehen unterstützen: bei von Gesundheitsämtern an-geordneten Testungen vor Ort sollen sie eine Pauschale von 25 Euro pro Abstrich und eine Wegegebühr erhalten. Der Vertrag befindet sich in der Endabstimmung. Die Mittel sollen aus dem Corona-Rettungsschirm des Landes finanziert werden.

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher erklärte heute in Potsdam: „In dieser entscheidenden Phase brauchen wir mehr Testkapazitäten, um neue Infektionsketten schneller erkennen und unterbrechen zu können. Wir müssen alles tun, um einen erneuten Lockdown zu verhindern. In einem so großen Flächenland wie Brandenburg können wir aber nicht in jedem Ort ein Testzentrum errichten. Beim Ausbau der Test-kapazitäten sind wir auf die aktive Unterstützung aller niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte angewiesen. Viele von ihnen testen bereits verstärkt asymptomatische Menschen auf das Corona-Virus. Klar ist aber auch, dass die Umsetzung der nationalen Teststrategie und die notwendigen Testungen zu fairen Bedingungen er-folgen und ausfinanziert sein müssen.

Wir dürfen aber keine Zeit verlieren und warten, bis der Bund die Rahmenbedingungen verbessert. Deshalb springt das Land jetzt an dieser Stelle ein. Mit dem neuen Rahmenvertrag unterstützen wir zudem die kommunalen Gesundheitsämter, für die die steigende Zahl der Neuinfektionen und die damit verbundenen Kontaktnachverfolgungen eine enorme Belastung darstellen. Wenn wir in Einrichtungen wie Kitas und Schulen mit Corona-Verdachtsfällen konfrontiert sind, müssen wir vor Ort schnell alle Kontaktpersonen testen. Auch bei dieser wichtigen Aufgabe brauchen wir die aktive Unterstützung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Ich danke allen Ärztinnen und Ärzten sowie deren Praxisteams, die sich täglich gegen die Verbreitung des Virus stemmen, ganz herzlich für ihr Engagement. Und alle Ärztinnen und Ärzte, die noch nicht testen, bitte ich, entsprechende Kapazitäten in ihren Praxen aufzubauen. In dieser Pandemie sind wir alle gefragt. Nur gemeinsam können wir die Pandemie eindämmen und die Bevölkerung schützen.“

MUDr./ČS Peter Noack, Vorsitzender der KVBB: „Sorgen bereiten mir nicht nur die aktuell steigenden Corona-Infektionszahlen, sondern auch der bevorstehende Herbst und damit der Beginn der Erkältungs- und Grippe-Saison. Es ist daher eine richtige Entscheidung, die Testkapazitäten auszubauen. Die vielen Praxen der Kolleginnen und Kollegen, die bereits heute intensiv testen und COVID-19-Patienten versorgen, dürfen davon jedoch nicht überfordert werden. Wir müssen den Kampf gegen die Pan-demie auf möglichst viele Schultern verteilen. Mit der Teilfinanzierung der Testungen von Reiserückkehrern übernimmt das Land einen wichtigen Part. Dafür bin ich sehr dankbar. Mehr noch kommt es aber auf uns niedergelassene Ärzte an. Ich appelliere daher an alle Kolleginnen und Kollegen, sich aktiv ihrer ärztlichen Verantwortung zu stellen. Eine gesonderte Teilnahmeerklärung ist dafür nicht notwendig.“