Volles Programm beim 1. Brandenburger Hausärztekongress – Fassbier, Flamingos und genähte Schweinefüße
Neuruppin/Eventkirche Netzeband, 20./21. Mai 2022
Einen gelungenen ersten Brandenburger Hausärztekongress kann der Hausärzteverband Brandenburg verbuchen. Die in Kooperation mit dem Institut für hausärztliche Fortbildung des Deutschen Hausärzteverbandes durchgeführte Fortbildungstagung startete zunächst mit einem Diskussionsabend und anschließender Tanzparty mit Band in der Eventkirche in Netzeband.
Der als Gastredner anwesende Bundesvorsitzende des Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, hatte gute Nachrichten im Gepäck: Er konnte vermelden, dass Praxen ihren Mitarbeitenden demnächst einen steuerfreien Corona-Bonus zahlen können.
Hauptdiskussionspunkt war die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Die Anwesenden waren sich darüber einig, dass es eine kaum zu überwindende Kluft zwischen praxisfernen Entscheidungen in Ministerien und Ämtern und der Schwierigkeit gebe, diese Entscheidungen in ohnehin am Limit arbeitenden Praxen umzusetzen.
Nach langer Entbehrungszeit kam die anschließende Tanzparty mit der Band „Die Flamingos“ aus Rheinsberg gut an. Bei kalten Getränken und Covermusik konnte der Praxisstress auf der Tanzfläche abgeschüttelt werden.
Am nächsten Tag startete dann auf dem Campus der Ruppiner Kliniken und der Medizinischen Hochschule Brandenburg der Fortbildungsteil. Hausärztinnen und Hausärzte sowie ihr Praxispersonal konnten aus einem vielfältigen Angebot wählen. Mit im Programm war neben der Dermatologie, der Sozialmedizin, dem Schwindel und vielen weiteren Themen auch die „kleine Chirurgie“. Dozent Dr. Ralf Greese vermittelte viele Tipps bei der akuten und chronischen Wundversorgung und ließ die Teilnehmenden das Nähen auch praktisch an Schweinefüßen üben.
Ein Workshop zum Thema Sepsisvermeidung mit Charité-Oberärztin Dr. Evjenia Toubekis vom Projekt „SepsisWissen“ brachte für Zuhörer und auch die Referierende neue Erkenntnisse. Als Intensivmedizinerin sehe sie die Patienten immer erst, wenn sie beatmet seien, so Toubekis. Den Hausärzten käme bei der Früherkennung der Sepsis daher große Bedeutung zu.
Auch die AG Werkzeugkasten Niederlassung des Deutschen Hausärzteverbandes war mit einem Workshop dabei. Erstmalig seit langer Zeit wieder in Präsenz konnten Dr. Katharina Weinert und Carlo Hebert Tipps bei der EBM-Abrechnung vermitteln. Besonders der gegenseitige Erfahrungsaustausch kam dabei bei allen Teilnehmenden gut an.
Auch für die MFA fanden Seminare zum Diabetes, KHK, Impfen und dem Dauerthema Digitalisierung statt. Aufgrund des Workshopcharakters der Fortbildung haben sich die Teilnehmerinnen aktiv beteiligen können.
Ein positives Fazit zieht die Vorsitzende des Hausärzteverbandes Brandenburg, Dr. Karin Harre: „Wir konnten nach der Pandemie erstmals wieder in größerem Rahmen in Präsenz zusammenkommen. Das hat allen Teilnehmenden sichtlich Freude gemacht und wir haben fest vor, den Hausärztekongress im nächsten Jahr zu wiederholen“.
Rechtzeitige Infos dazu und zu weiteren hausärztlichen Themen stehen hier auf der Homepage bereit.
Und für einen interaktiven hausärztlichen Austausch hat der Hausärzteverband Brandenburg die Plattform www.brandendoc.de ins Leben gerufen.
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Bei der Party in der Eventkirche in Netzeband konnte der Praxisstress einmal vergessen werden. 
Eine Fortbildungsteilnehmerin übt im Kurs „kleine Chirurgie“ das Nähen an einem Schweinefuß. 
hausärztlicher Berufspolitik. Im Hintergrund ist bereits die Bühne für die Band „Die Flamingos“ aufgebaut. 
In den Räumen der Ruppiner Kliniken tauschen sich Teilnehmende und Aussteller des Hausärztekongresses beim Mittagessen aus.