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Empfehlungen zur Reform der Notfallversorgung: Versorgungsgefährdend und am eigentlichen Problem vorbei!

Potsdam, 2. März 2023
Der Hausärzteverband Brandenburg lehnt die kürzlich vorgelegte Empfehlung der Regierungskommission zur Neugestaltung der Notfall- und Akutversorgung entschieden ab und mahnt dringend die Einbeziehung der Hausärzteschaft bei der Erarbeitung neuer Konzepte an.

„Die Vorschläge, die jetzt auf dem Tisch liegen, würden die ohnehin schon in manchen Gebieten des Landes bestehende Unterversorgung in der ambulanten, hausärztlichen Versorgung massiv vergrößern, denn der geplante Bereitschaftsdienst soll 24/7 nur noch von Hausärzten und wenigen Gebietsfachärzten wie Chirurgie und Anästhesie besetzt werden, so dass diese Ärzte in der flächendeckenden Regelversorgung fehlen werden“, kritisiert der Hausärzteverband.

„Und sie gehen komplett am eigentlichen Problem vorbei – der ungesteuerten Inanspruchnahme von Notfallambulanzen durch Patientinnen und Patienten“, erklärt der Vorstand des Verbandes.

„Anstatt die Arbeit der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte zu wertschätzen, in funktionierende bestehende Strukturen wie den KV-Bereitschaftsdienst in Brandenburg zu investieren und endlich das Instrument der sinnvollen Steuerung der Patientenströme durch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte zu fördern, wird ein Konzept empfohlen, das die Leistung der Hausärztinnen und Hausärzte ignoriert und erschwert. Wir fordern die Politik auf, mit der Hausärzteschaft gemeinsam an einer praktikablen Notfall- und Akutversorgung zu arbeiten, die an bestehende und bewährte Konzepte anknüpft und die hochwertige ambulante Versorgung der Bevölkerung erhält und nicht die bestehenden Hausarztpraxen durch die Einführung uferloser Bereitschaftsdienste gefährdet!“