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Landesweite Protestwoche in Arztpraxen: Flächendeckende hausärztliche Versorgung muss zukunftsfest bleiben

Die flächendeckende hausärztliche Versorgung wird schlechter, wenn Politik und Krankenkassen nicht gegensteuern. Davor warnt der Hausärzteverband Brandenburg.


Mit einer landesweiten Protestaktion vom 4. bis 7. Oktober weisen die Brandenburger Hausärztinnen und Hausärzte auf immer schwieriger werdende Bedingungen für die Patientenversorgung hin. In der kommenden Woche werden die Sprechstundenzeiten auf das Mindestmaß beschränkt. Patientinnen und Patienten sollten sich informieren, wann ihre Praxis geöffnet hat.


Gemeinsam mit weiteren ärztlichen Berufsgruppen des ambulanten Bereiches wollen Hausarztpraxen „Dienst nach Vorschrift“ machen. Patientinnen und Patienten sollen dafür sensibilisiert werden, dass ein „weiter so“ nicht machbar ist.
„Wir sehen uns steigenden Personal- und Energiekosten sowie insbesondere die nachrückenden Kolleginnen und Kollegen hohen Mietkosten gegenüber. Gleichzeitig wird der Aufwand für die Behandlung jedes einzelnen Patienten durch das bürokratische Drumherum und unausgereifte digitale Neuerungen immer aufwendiger“, sagt Dr. Karin Harre, Vorsitzende des Hausärzteverbandes. Dadurch werde es immer schwieriger, junge Kolleginnen und Kollegen für eine Praxisgründung zu begeistern und die älteren Ärztinnen und Ärzte verabschiedeten sich gefrustet früher in den Ruhestand als geplant.


„Wir erleben schon jetzt, dass Menschen keinen Hausarzt mehr finden“, so die Verbandsvorsitzende. Brandenburgische Hausärztinnen und Hausärzte und ihre Teams behandeln bereits mehr Patientinnen und Patienten als in anderen Bundesländern. Demgegenüber stehe eine immer dünner werdende finanzielle Ausstattung für die 1.300 Hausarztpraxen in Brandenburg, die einen wesentlichen Beitrag zur ambulanten Versorgung der Brandenburgerinnen und Brandenburgern leisten.


Der Hausärzteverband fordert, dass Praxen vergleichbar zu den Brandenburger Krankenhäusern einen Inflations- und Energiekostenausgleich erhalten sowie mehr Wertschätzung für die Praxismitarbeiterinnen.
Die Protestwoche solle zeigen, was passiert, wenn an der ambulanten Versorgung weiter so gespart wird und in den Arztpraxen allmählich „die Lichter ausgehen“.

Weitere Informationen sind auf www.hausaerzteverband-brandenburg.de zu finden.